Immobilienmarkt in Stadt und Kreis Paderborn

Immobilienmarkt
Die Vorsitzenden der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte im Kreis und in der Stadt Paderborn, Dipl.-Ing. Axel Gurok (rechts) und Dipl.-Ing. Markus Schräder.

Stabilisierung mit Licht und Schatten

Paderborn. Der Immobilienmarkt in Stadt und Kreis Paderborn zeigt im Jahr 2024 erste Anzeichen einer Erholung. Nach einem deutlichen Rückgang in den Vorjahren ziehen die Umsatzzahlen wieder an – die Preisentwicklung bleibt allerdings uneinheitlich.

Dipl.-Ing. Axel Gurok und Dipl.-Ing. Markus Schräder, Vorsitzende der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, stellten am Donnerstag die aktuellen Zahlen für den Grundstücksmarkt in Stadt und Kreis Paderborn vor. Die Analyse zeigt: In fast allen Segmenten wurden wieder mehr Verkäufe registriert – allerdings liegt das Gesamtvolumen weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt.

Baugrundstücke wieder gefragt

Besonders im Bereich der Baugrundstücke gab es eine deutliche Belebung. In der Stadt Paderborn stieg die Zahl der Verkäufe für den individuellen Wohnungsbau von 28 im Vorjahr auf 80 an. Damit wurde erstmals seit Jahren wieder ein nennenswerter Anstieg verzeichnet. Grundstücke zur Mehrfamilienhausbebauung blieben mit 31 Kauffällen stabil auf dem Vorjahresniveau.

Auch im Kreisgebiet zeigte sich ein Aufwärtstrend: Die Zahl der verkauften Baugrundstücke stieg um rund 35 Prozent. Preislich blieb das Niveau weitgehend stabil, mit leichten Schwankungen von bis zu fünf Prozent nach oben oder unten.

Uneinheitliche Preisentwicklung bei Ein- und Zweifamilienhäusern

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern stieg die Zahl der Verkäufe in der Stadt Paderborn auf 260 – ein Plus von 33 Fällen im Vergleich zu 2023. Trotzdem liegt der Umsatz weiterhin unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Preislich gab es je nach Baujahr große Unterschiede: Während freistehende Einfamilienhäuser über alle Baujahre hinweg teurer wurden, verzeichneten ältere Objekte (bis Baujahr 1995) Preisrückgänge.

Im restlichen Kreisgebiet blieb das Preisniveau für gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser stabil. Die Zahl der Verkäufe stieg dort deutlich auf 429 Fälle.

Eigentumswohnungen: Mehr Verkäufe, differenzierte Preisbewegungen

Auch der Markt für Eigentumswohnungen erholte sich leicht. In der Stadt Paderborn stieg die Zahl der Verkäufe von 321 auf 404. Neubauten in der Kernstadt verteuerten sich, während Objekte aus den Jahren 2010 bis 2022 im Preis nachgaben. Ältere Wohnungen blieben preislich stabil.

Im Kreisgebiet zeigte sich ein zweigeteiltes Bild: Während bei Neubauten ein durchschnittlicher Preisanstieg von vier Prozent verzeichnet wurde, stagnierte das Niveau bei gebrauchten Objekten. Der Markt für Weiterverkäufe zog mit 185 Kauffällen spürbar an (Vorjahr: 114), während der Erstverkauf mit 31 Fällen konstant blieb.

Landwirtschaftliche Flächen mit Preisplus

Im Bereich der landwirtschaftlichen Grundstücke kam es sowohl in der Stadt als auch im Kreis Paderborn zu einem Anstieg der Verkäufe. In der Stadt stieg die Zahl der Fälle von 8 auf 13, im Kreis um 22 Prozent auf 194. Die Bodenrichtwerte für Acker- und Grünland erhöhten sich im Schnitt um sieben Prozent – in Einzelfällen sogar um bis zu 18 Prozent.

Aufwärtstrend mit regionalen Unterschieden

Insgesamt zeigt sich der Immobilienmarkt im Kreis Paderborn im Jahr 2024 stabilisiert. Zwar liegen die Umsätze noch unter dem Niveau der vergangenen zehn Jahre, doch die steigende Zahl der Verkäufe deutet auf eine beginnende Normalisierung hin. Die Preise entwickeln sich je nach Segment und Baujahr sehr unterschiedlich – während Neubauten tendenziell teurer werden, sind vor allem ältere Immobilien im Stadtgebiet Paderborn von Preisabschlägen betroffen.

Foto: Stadt Paderborn/Joanna Becker

nach oben