Parkplätze an der Westernmauer entfallen noch bis Anfang Juli

Archäologen haben Reste der Stadtbefestigung gefunden.

Die Sperrung der Parkplätze an der Westernmauer zwischen Alter Torgasse und Marienstraße dauert länger an als geplant, voraussichtlich bis Anfang Juli. Die Archäologen sind bei ihren Untersuchungen 40 Zentimeter unter dem Bodenniveau auf mächtige Mauerreste gestoßen. Diese Funde müssen jetzt bis voraussichtlich nächsten Mittwoch durch die Archäologen dokumentiert werden. Erst danach kann der Bereich durch die Stadt Paderborn wieder verfüllt sowie asphaltiert werden.

Die gefundenen Mauerreste sind Reste der damaligen Stadtbefestigung. Die Errichtung der gesamten Befestigungsanlage in den heute erkennbaren Abmessungen wird in das mittlere bis späte 12. Jahrhundert datiert, um 1180, hier setzt die urkundliche Nennung der Stadtmauer und der Stadttore ein. Obwohl die bauliche Anlage der Stadtmauer mit fortschreitender Entwicklung der Waffentechnik ständigen Veränderung unterworfen war, blieb der Mauerring mit seinen fünf Toren bis ins 19. Jahrhundert in seinem Verlauf unverändert. Die jetzt freigelegten Mauerreste weisen eine viel größere Ausdehnung und Mächtigkeit auf, als zunächst vermutet. Hier befindet sich auch das Fundament eines runden Turms sowie eine Quermauer, die womöglich auf ein Tor oder eine Bastion an dieser Stelle hinweisen. Die Mauer bleibt bis Mittwoch nächste Woche sichtbar, damit die Archäologen der Firma EggensteinExca sie dokumentieren können.

In Zusammenhang mit dem anstehenden Neubau der Zentralen Omnibus Haltestelle (ZOH) müssen vorab Kanäle sowie Leitungen im Bereich der neuen ZOH erneuert werden. Die Arbeiten dienen als Planungsvorbereitung für die künftige Lage der Kanaltrasse. Außerdem muss der Baugrund untersucht werden, um die Lage der Leitungen in diesem Bereich sicher bestimmen zu können. Der Verlauf der zukünftigen Kanalisation im Bereich der neuen ZOH muss jetzt aufgrund der archäologischen Funde angepasst werden, da die Mauerreste erhalten bleiben sollen.

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