Kritik an Naturpark-Plänen des Landrats

Mit deutlicher Kritik reagiert die SPD-Kreistagsfraktion Paderborn auf das vom Landrat vorgestellte Konzept „Naturpark Plus“. Ohne vorherige Einbindung der politischen Gremien und ohne Diskussion in den zuständigen Ausschüssen wurde das Vorhaben per Pressemitteilung präsentiert – ein Vorgehen, das wir als SPD entschieden zurückweisen.
Für eine zukunftsfähige Regionalentwicklung braucht es mehr als Überschriften
„Wir wollen, dass der Naturpark konkret zur Stärkung des Naturschutzes beiträgt – mit echten Maßnahmen statt nur Symbolik“, betont Matthias Fiedler, Landratskandidat der SPD.
„Wir brauchen klare Ziele: Schutzgebiete erhalten, Naturflächen besser vernetzen, Umweltbildung stärken und den Naturtourismus nachhaltig gestalten. Und vor allem: Naturschutz funktioniert nur mit klaren Regeln – nicht mit vagen Ankündigungen. Ohne verbindliche Vorgaben bleiben gute Absichten wirkungslos. Wer nur ankündigt, aber nichts festlegt, macht Naturschutz zur leeren Hülse.“
Als SPD-Fraktion setzen wir uns für eine nachhaltige Regionalentwicklung ein, die ökologische Verantwortung mit sozialer Gerechtigkeit verbindet. Dazu gehören transparente Entscheidungsprozesse, klare gesetzliche Rahmenbedingungen für den Naturschutz und konkrete, überprüfbare Schritte zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen im Kreis Paderborn.
Demokratie lebt von Beteiligung – nicht von Alleingängen
Auch das Verfahren selbst stößt bei uns auf deutliche Kritik. Ein Projekt dieser Tragweite darf nicht ohne die demokratisch gewählten Gremien entwickelt und öffentlich präsentiert werden. Der Kreistag ist kein Abnick-Gremium, sondern das zentrale Forum der politischen Willensbildung im Kreis.
„Es ist politisch unverantwortlich, dass wir als Kreistagsmitglieder erst aus der Presse von einem fertig entwickelten Konzept erfahren“, erklärt Silke Kohaupt, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion.
„Wer eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Region will, muss auch auf eine breite politische Beteiligung setzen. Es ist höchste Zeit, dass wir endlich an den Tisch geholt werden. Nur wenn der Prozess transparent und demokratisch verläuft, kann der Naturpark auch auf breite Zustimmung in der Bevölkerung zählen.“
Unsere Vorschläge für einen echten Naturpark
Wir fordern, dass der „Naturpark Plus“ mehr leistet als ein symbolischer Titel. Er braucht ein klares, tragfähiges Leitbild, das ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Der Kreistag und die zuständigen Ausschüsse müssen frühzeitig in die Planung eingebunden werden. Schutzmaßnahmen für Artenvielfalt, Landschaftspflege und Biodiversität müssen verbindlich definiert und regelmäßig überprüft werden.
Darüber hinaus setzen wir uns ein für Programme, die Umweltbildung in Schulen, Kitas und in der Freizeit stärken – insbesondere für Kinder und Jugendliche. Der Tourismus im Naturpark muss naturverträglich gestaltet werden und die regionale Wertschöpfung unterstützen. Ein kommunales Management muss gewährleisten, dass alle beteiligten Städte und Gemeinden gleichberechtigt mitgestalten können.
Wir wollen, dass aus dem „Naturpark Plus“ ein echter Fortschritt für den Naturschutz in unserer Region wird – kein symbolisches Etikett. Dafür stehen wir als SPD im Kreis Paderborn: mit klaren Inhalten, mit Verantwortung und mit dem Anspruch, die Menschen in unserem Kreis aktiv einzubeziehen.
Foto: Meike Clausen