Apotheken raten dazu, weiter kostenlose Bürgertests anzubieten

Ende Juni läuft die Testverordnung aus. Wie es dann mit den kostenfreien Schnelltests weitergeht, ist ungewiss. Die Apotheken vor Ort fordern Planungssicherheit und raten dazu, weiterhin wohnortnah Tests zu ermöglichen.

Paderborn/Münster. Kostenlose Bürgertests gibt es nur noch bis Ende Juni. Dann läuft die Testverordnung aus. „Die Politik muss nun zeitnah klarstellen, ob und wie es mit den Bürgertests weitergeht“, so Dr. Manfred Kesselmeier, Vorsitzender der Bezirksgruppe Paderborn im Apotheker-verband Westfalen-Lippe (AVWL). „Die Test-Apotheken müssen wissen, ob sie ihr Personal halten bzw. wie sie es einsetzen können. Sie müssen auch wissen, ob sie die Infrastruktur aufrechterhalten sollen.“ Es könne nicht sein, dass wie bereits im März dieses Jahres eine Anschlussregelung erst mit Toresschluss verkündet werde, fügt Dr. Kesselmeier hinzu.

„Wir raten der Politik dazu, den Bürgern weiterhin zur Kontrolle wohnortnah kostenlose Tests zu ermöglichen“, sagt Dr. Kesselmeier. Diese mit Beginn der Sommerferien in NRW einzustellen, sei nicht sinnvoll. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass nach dem Start der Reisesaison das Infektionsgeschehen eine neue Dynamik bekomme. Aktuell beobachte man in Portugal, dass sich eine weitere Virusvariante ausbreite. „Mithilfe der Bürgertests behalten wir im Blick, wie sich die Infektions-zahlen entwickeln, um dann rechtzeitig gegensteuern zu können. Wir sollten dieses Instrument daher nicht leichtfertig aus der Hand geben.“

Dr. Kesselmeier erinnert: Bereits vor einem Jahr habe die Politik geglaubt, die Bürgertests Mitte Oktober einstellen zu können – um sie dann im November von heute auf morgen wieder einzuführen. „Für die Apotheken vor Ort war es damals eine enorme Kraftanstrengung, innerhalb kürzester Zeit Personal zu akquirieren und die Testinfrastruktur hochzufahren.“

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