Linke fordern besseren Schutz für schwächere Verkehrsteilnehmer

In Paderborn stehen demnächst große verkehrstechnische Änderungen an: Die Erneuerung der Brücke über die Bahnhofstraße, der Neubau des Hauptbahnhofs und die Verlegung der Zentralen Omnibushaltestelle an die Westernstraße. Grund genug für die Linksfraktion das Gespräch mit Mitarbeitenden des Straßenbrückenbauamtes, Abteilung Verkehrstechnik zu suchen.

Mit einer sehr anschaulichen Präsentation verdeutlichten Stefan Agethen und sein Kollege Sebastian Adler die Aufgaben der städtischen Verkehrstechnik und stellten dabei auch verschiedene Modelle der Lichtzeichensignalanlagen (Ampeln) vor.

Rund 97 Kreuzungsanlagen und über 90 Fußgängeranlagen fallen in den Zuständigkeitsbereich der Stadt, die auch die Ampelsteuerung für den Kreis Paderborn mit übernimmt. Die Aufgaben der Verkehrstechnik sind vielfältig: sie reichen von der Ampelwartung über die Beschilderung bis hin zur Auftragsvergabe. Dabei sei die Zusammenarbeit mit der Polizei sowie die 24/7 Stundenbereitschaft eine Grundvoraussetzung, so Agethen.
Außenanlage, Hardware und Tiefbau sind wichtige Komponenten bei der Verkehrssteuerung. Durch die verkehrlichen Vorgaben – Autovorrangpolitik oder Fokussierung auf Radfahrende – ändern sich auch die Anforderungen an die jeweiligen Anlagen. Daher findet ein fortwährender Austausch bei den Geräten statt.

„Immer wieder hören wir, dass die Ampelphasen an Fußgängerüberwegen als zu kurz empfunden werden“, sagt Reinhard Borgmeier, Vorsitzender der Linksfraktion. „Wie werden die Grünphasen an Fußgänger-Ampeln berechnet?“ „Es gibt einen ca. 90 Sekunden Umlauf, erläutert Agethen, „damit kommen die Menschen im Allgemeinen gut zurecht. Wenn die Ampel während der Querung auf Rot umspringt, bleibt noch genug Zeit, um die andere Straßenseite zu erreichen. Es wird immer ein zeitlicher Puffer eingerechnet, bevor die Ampel für den KFZ-Verkehr auf grün umschaltet.“ Für Menschen mit Behinderungen gäbe es einen speziellen Knopf, mit dem die Grünphase verlängert werden könne.

Gerd Todt, der die Linke im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität vertritt, fordert ein Ende der bisherigen Autovorrangpolitik: “Radfahrende, Fußgänger und mobilitätseingeschränkte Personen müssen deutlich besser geschützt werden. Dafür setzt sich die Linke ein.”

Die Stadt bemüht sich um einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss. „Ein Signalplan bedeutet immer auch einen Kompromiss für alle Verkehrsteilnehmer zu finden: Fußgänger, KFZ, ÖPNV, Radfahrer“, sagt Agethen.

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