Komm mit ins Luckyland

Bühne

Knapp 12.000 Zuschauer ließen sich am letzten Wochenende in Halle/Westfalen von Luke Mockridge in das „Luckyland“ entführen. Zwei fast ausverkaufte Shows im Gerry Weber Stadion für den 30-jährigen Comedian. Erfolg auf ganzer Linie. Ende 2012 startete er mit „I´m lucky, I am luke“ seine Premiere als Künstler auf der Bühne. Mittlerweile tritt er auf großen Bühnen auf, seit Januar ist er mit „Welcome to Luckyland“ hierzulande unterwegs.

Große Leuchtbuchstaben, ein Eisengitterzaun. Fast pünktlich um halb Acht purzelt Luke Mockridge auf die Haller Bühne. Locker in schwarzem Shirt und schwarzer Jeans gekleidet, begrüßt Luke mit seiner flappsigen Art die Zuschauer. Er lädt ein, diesen Abend in seinem Luckyland zu verbringen. Ein Vergüngungspark, sich einmal wieder frei zu fühlen wie als Kind.

Mockridge erteilt in Halle Geschichtsunterricht für die heutige Generation

Luke mit Micro

Wie nennt er es so schön für die jungen Zuschauer „Geschichtsunterricht für die heutige Generation“, wenn er erzählt, wie es noch ohne Handies war und es nur eine Rufnummer für jedes Haus gab. Der Kumpel wurde angerufen, in der Hoffnung ihn gleich am Hörer zu haben. Nein, die Mutter meldete sich, schon war man in der Mangel für einen Smalltalk. Heute sind die Elfjährigen jederzeit und überall per Smartphone erreichbar. Es wurde damals in der Familie drauf geachtet, dass nicht zu lange telefoniert wurde, denn dann gab es keinen Internet Zugang.

Entweder Telefonieren oder Surfen. Eines ging nur. Es war nicht zu sehen wer anrief, man freute sich einfach darüber, dass jemand anrief. Jetzt wird abgecheckt wer anruft, wenn man keine Lust hat, wird nicht abgehoben und per Messenger verklickert, dass man keine Zeit hatte und was es denn gäbe. Im digitalen Zeitalter bleibt das persönliche auf der Strecke. Die Welt hat sich verdreht. Nicht gerade zum Guten, verrät der Bonner.

i-Pad der 90er

Was für die Dreijährigen heute das Wischen auf Tablets ist, war für ihn das Velourssofa im heimischen Wohnzimmer. Immer mit der ganzen Handfläche hochwischen, runterwischen. Es ergab immer ein neues Bild. So vergingen auch die sechs Wochen Sommerferien wie im Fluge. Aufgewachsen mit 5 Brüdern ging es da teilweise hoch her, wenn das „Treppenrutschen“ angesagt war. Dieses Jahr ist er Onkel geworden und wünscht sich auf jeden Fall auch selbst Kinder. Er erinnert sich noch genau an die gut gemeinten Ratschläge der Eltern, diese Elternsprüche hat er gesammelt in einen Song verwandelt.

Er erhält immer wieder tosenden Beifall „in der Knoppers-Stadt“, so Mockridge Halle/Westfalen an dem Abend betitelt. Jeder findet sich irgendwo in den kleinen amüsanten Geschichten wieder.
Der selbsternannte „Peter der Feta“ findet sich viel zu käsig für den Strand. Typisch deutsch eben. Da machen die Spanier am Strand eine bessere Figur mit ihren braungebrannten Körpern.

Nach einer zwanzigminütigen Pause geht es weiter. Die Parodie auf einige Songs wird von der Band Sprengkraft unterstützt. Mockridge singt und bewegt sich dazu schlacksig auf der Bühne. Begeisterung beim Publikum.

Die englische Band Coldplay hat es ihm angetan. Auch hier findet der Comedian immer wieder genügend Witz, die Texte umzugestalten. Die sozialen Berufe liegen ihm am Herzen und er möchte, dass sie mehr gewürdigt werden. Das Lehramt ist ihm an dem Abend eher ein Dorn im Auge, und er findet sehr Gefallen daran darüber seine Späße zu machen.

Luke gestikuliert auf der Bühne

Knapp drei Stunden befinden sich die Zuschauer im „Luckyland“, bevor das Programm mit Konfettischlangen und dem „Gummibärchen-Song“ endete.

Fotos: IDa

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