Ausstellung: Von der Sachsenburg nach Sachsenhausen

-Bilder aus dem Fotoalbum eines KZ-Kommandanten« kommt nach Lippe-

Der Arbeitskreis »Gegen das Vergessen« hat gemeinsam mit der Volkshochschule Detmold- Lemgo und dem Museum Hexenbürgermeisterhaus Lemgo eine Ausstellung der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen nach Lippe geholt. Die Wanderausstellung »Von der Sachsenburg nach Sachsenhausen. Bilder aus dem Fotoalbum eines KZ-Kommandanten« wird vom 07.02. bis 24.03. im Museum Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo zu sehen sein.

Die Ausstellung präsentiert rund 80 Aufnahmen aus dem dienstlichen Fotoalbum des ersten Kommandanten von Sachsenhausen, Karl Otto Koch. Aus dem Blickwinkel der SS-Täter wird darin der Aufbau des KZ-Systems in Deutschland von 1933 bis Juli 1937 dokumentiert. Das Album mit insgesamt rund 500 Aufnahmen aus der Zeit zwischen Frühjahr 1933 und Sommer 1937 zeigt den Aufstieg Kochs vom SS-Führer zum Fachmann für die Reorganisation und den Neuaufbau von Konzentrationslagern. Mit dem Aufbau des als Modell- und Schulungslager geplanten KZ Sachsenhausen begann eine neue Phase der Konzentrationslager, die zu Instrumenten der rassischen und sozialen Verfolgung, der Bevölkerungspolitik und der Kriegsvorbereitung wurden.

Prof. Dr. Günter Morsch, Kurator der Ausstellung sagte bei der Eröffnung der Ausstellung im Juni 2006: »Was die Bilder des Dienstalbums von Koch von allen bisher bekannten Bildquellen unterscheidet, ist der unmittelbare, durch keine Inszenierung verfremdete Blick auf das Selbstbild der Konzentrationslager-SS. Die Bilder zeigen, wie Menschen von der SS im Konzentrationslager zu Untermenschen abgerichtet werden. Dem gegenüber steht das zynische, lustvoll ausgelebte Herrenmenschentum der SS, das äußerlich von Sauberkeit, Disziplin und Ordnung geprägt ist. In der Ausstellung werden dieser Perspektive der Täter Berichte von ehemaligen Häftlingen entgegengestellt, die auf die Bilder Bezug nehmen und diese konterkarieren.«

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Mittwoch, 13.02. um 19:00 Uhr im Gartensaal der VHS Lemgo in der Breiten Straße 10 statt. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Veranstalter VHS Detmold-Lemgo und Arbeitskreis »Gegen das Vergessen« kommen dort der Bürgermeister der Alten Hansestadt Lemgo Dr. Reiner Austermann, sowie einer der Kooperationspartner der Veranstaltung NRWeltoffen, vertreten von Sascha Schmittutz zu Wort. Prof. Dr. Günter Morsch, der ehemalige Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Kurator der Ausstellung wird eine Einführung in die Ausstellung geben. Im Rahmen der Ausstellung wird es neben der Eröffnung drei weitere Veranstaltungen geben – diese sind jeweils Vorträge zu Themen die in Zusammenhang mit der Thematik der Ausstellung stehen.

Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:

Ausstellungseröffnung
mit Einführung in die Ausstellung von Prof. Dr. Morsch
am Mittwoch, 13.02.2019 / 19:00 Uhr

Vortrag: Gewerkschafter*innen im NS-Staat – Widerstand und Verfolgung
Referent: Dr. Stefan Heinz
26.02.2019 / 19:00 Uhr

Vortrag: Tatort Sachsenhausen. Strafverfolgung von KZ-Verbrechen in der Bundesrepublik Deutschland
Referentin: Stephanie Bohra
04.03.2019 / 19:00 Uhr

Vortrag: Im Nationalsozialismus selektiert und in der Bundesrepublik ausgegrenzt – Zur Geschichte der Zwangssterilisierten und »Euthanasie«-Geschädigten und zu den Folgen für die Opfer
Referentin: Margret Hamm
20.03.2019 / 19:00 Uhr

Alle Veranstaltungen finden im Gartensaal der VHS Lemgo, Breite Straße 10 statt. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist kostenlos, um Spenden wird gebeten. Mehr Informationen auf akgegendasvergessen.wordpress.com.

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