Konzert “Friedensrufe” des Vokalensembles Seicento vocale

Am Donnerstag, den 01. November 2018 ist das junge Vokalensemble Seicento vocale mit seinem aktuellen Programm "Friedensrufe" in einem Konzert um 19.30 Uhr in der Kaiserpfalz Paderborn zu hören. Auf dem Programm steht Musik für Chor, Solisten und Klavier von Max Reger, Ernst Krenek und Viktor Ullmann sowie a capella-Literatur von Robert Schumann und Johannes Brahms.

Erinnerungskultur ist eines der Schlagworte in gesellschaftlichen Debatten unserer Zeit und in Anbetracht des allmählichen Verschwindens der Zeitzeugen der großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts aktueller denn je. 2018 jähren sich zwei denkwürdige Ereignisse, die Europa gänzlich verändern sollten, auf besondere Weise: Der Beginn des Dreißigjährigen Krieges durch den Prager Fenstersturz 1618 und der Waffenstillstand von Compiègne, der 1918 die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs beendete. Ausgehend davon konzipierte das Ensemble Seicento vocale das aktuelle Programm "Friedensrufe", das am Donnerstag, den 01.11.2018 um 19.30 Uhr in einem Konzert in der Kaiserpfalz Paderborn zu hören ist und unter anderem Werke von Viktor Ullmann, Ernst Krenek und Max Reger umfasst.

Das Melodram "Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke" (komponiert 1944 im KZ Theresienstadt) des in Auschwitz ermordeten Komponisten Viktor Ullmann greift zurück auf eine Erzählung von Rainer Maria Rilke, die zur Standardlektüre in den deutschen Schützengräben des ersten Weltkriegs gehörte. Die Handlung spielt im Türkenkrieg 1663 und zeigt die große Spannung zwischen Glorifizierung des Heldentods und der Sinnlosigkeit jungen Sterbens. Ernst Kreneks "Kantate von der Vergänglichkeit des Irdischen" für Sopran, Chor und Klavier (entstanden 1932) verarbeitet Lyrik aus dem Dreißigjährigen Krieg, die das humanitäre Desaster dieser Katastrophe und das Verlangen nach Frieden lebendig macht. Den Abschluss des Programms bildet das Requiem op.144b von Max Reger. Dessen Text aus der Feder Friedrich Hebbels mit den Anfangsworten "Seele, vergiss nicht die Toten" wirkt im Sinne der Erinnerungskultur als Menetekel auch bis in die heutige Zeit.

Seicento vocale ist ein junges, professionelles Vokalensemble, das überwiegend aus Studierenden und Absolventen der Hochschule für Musik Detmold sowie weiteren Sängerinnen und Sängern aus ganz Deutschland besteht. "Seicento" steht als Kurzform für "mille seicento" und somit für die Kultur des 17. Jahrhunderts, die Grundlage für Programmkonzepte des Ensembles darstellt und sich in diesem Programm besonders in den Werken von Ullmann und Krenek wiederfindet.

In diesem Konzert musizieren gemeinsam mit dem Ensemble als Solisten Cornelia Samuelis (Sopran), Janina Hollich (Alt) und Cornelia Weiß (Klavier). Die Leitung teilen sich die beiden Dirigenten des Ensembles Jan Croonenbroeck (Darmstadt) und Alexander Toepper (Münster).

Das Konzert ist ein Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 "Sharing Heritage" und eines von drei Konzerten der Stadt Paderborn zum Thema des Friedensjahres 2018. Eintritt ist frei, die Konzertgäste werden am Ausgang um ein freiwilliges Eintrittsgeld in selbstbestimmter Höhe gebeten.

Weitere Aufführungen des Programmes folgen am Freitag, 02.11. um 19.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Detmold, am Samstag, 03.11. um 19 Uhr im Carolus-Magnus-Gymnasium Marsberg sowie, zwei Wochen später, am Freitag, 16.11. um 19.30 Uhr in der Christuskirche Hannover, am Samstag, 17.11. um 20 Uhr in St. Peter Recklinghausen und am Sonntag, 18.11. um 16 Uhr in St. Petri Münster.

Weitere Infos zum Programm und zum Ensemble unter www.seicentovocale.de und auf facebook unter https://www.facebook.com/seicentovocale/.

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