Stadt soll Radfahrregeln beachten

Wie steht es um die Radwege in der Stadt Paderborn? Sind sie breit genug? Entsprechen sie dem neusten Standard? Das wollen die Grünen im Rat der Stadt Paderborn von der Verwaltung im nächsten Bauausschuss wissen.

In den letzten Jahren hat sich einiges an den Radwegen in Paderborn getan. Schutzstreifen für Radfahrer auf der Fahrbahn, Aufhebung der Benutzungspflicht für einige Radwege, Fußwege, die nicht mehr für den Radverkehr freigegeben sind: Viele dieser Änderungen gehen auf die Novellierung des maßgeblichen Regelwerks für Radverkehrsanlagen (ERA) aus dem Jahr 2010 zurück. Nach wie vor findet man aber zu viele Zweirichtungsverkehr und schmale Radwege in Paderborn, meinen die Grünen.

Daher will die grüne Ratsfraktion in einer Anfrage an die Verwaltung jetzt wissen, wie weit die Stadt bei der Umsetzung der Regelungen ist und wo noch Handlungsbedarf besteht. „Wieviel Prozent der Radverkehrsanlagen in der Stadt Paderborn entsprechen den neuen Vorschriften und gibt es eine Prioritätenliste zur Umgestaltung von weiteren Radverkehrsanlagen“, fragt Stefan Schwan, grüner Vertreter im Ausschuss für Bauen, Planen und Umwelt.

Vor dem Hintergrund der Bewerbung der Stadt in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) interessiert die Grünen besonders, ob die Stadt nur das Minimum getan hat, vielleicht sogar für den Radverkehr nachteilige Ausnahme- und Übergangsregelungen anwendet oder wo sie Regelungen zum Vorteil der Radfahrer interpretiert.

„Für einige Radwegtypen gibt es z.B. Mindestbreiten und deutlich großzügigere emp-fohlene Breiten“ erläutert der grüne Verkehrsexperte Stefan Schwan. In Paderborn gibt es immer noch zu schmale Radwege oder Radwege mit „Zweirichtungsverkehr“. Letztere stellen nicht nur ein erhebliches Gefahrenpotential dar, sondern gehören auch in den neuen Regelwerken zu den höchstens im Notfall zu verwendenden Lösungen.

Da der Straßenraum in der Regel begrenzt ist, gibt es oft keine einfachen Lösungen. „Aber einen Plan, wann und wie man etwas ändern will, sollte man haben und Radverkehr sollte auch nicht nur da stattfinden, wo gerade noch Platz übrig ist“, erklärt das grüne Ratsmitglied Claus-Jürgen Wagner.

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