Man muss für seine Idee brennen

22. Gründertag des Gründungsnetzwerkes Lippe

Existenzgründer und -gründerinnen sind das "Lebenselixier" unserer Wirtschaft. Sie halten mit neuen, pfiffigen Ideen und innovativen Produkten und Dienstleistungen die heimische Wirtschaft in Schwung. Sie sorgen damit für Arbeits- und Ausbildungsplätze von Morgen. Darin waren sich Volker Steinbach, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK) und Peter Eul, Vizepräsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld am 22. Gründertag einig. Rund 100 Personen folgten der Einladung des Gründungsnetzwerkes Lippe und informierten sich in der IHK zum Thema Existenzgründung und Unternehmensnachfolge.

„Eine gute Idee allein reicht nicht. Es bedarf sorgfältiger Planung und guter Vorbereitung. Das haben die Gäste des Gründertages beherzigt und rege die zwölf Fachvorträge besucht“, zieht Maria Klaas, Moderatorin des Gründungsnetzwerkes, Bilanz.

Die beiden Vizepräsidenten betonten, dass Unternehmergeist und Freude an der Selbstständigkeit sowie das Motto "selbst und ständig" keine Floskeln seien. Sie empfahlen den potentiellen Gründern die Beratungsangebote des Gründungsnetzwerkes sowie den GründungsCheck und den Lippischen Senior-Experten-Service zu nutzen.

Berichte aus der Praxis erhielten die Zuhörer von vier Jungunternehmern. Heike Gerkereineke hat im Juli 2014 in Bad Salzuflen das Kurhotel Joh übernommen. Als gelernte Industriekauffrau ist sie Quereinsteigerin.

Marc Vierhaus hat als Dachdeckermeister im September 2015 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Bereits als Kind war für ihn klar, dass er einmal einen Dachdeckerbetrieb führen wollte.

Anna Leimann eröffnete ihren Friseursalon "Wandelbar" im September 2014 in Lemgo. Sie ist Usbekin und hat nach einer fast 20-jährigen Beschäftigung im Bereich Altenpflegehelferin ihren Berufsweg geändert. Sie denkt bereits an einen weiteren Ausbau ihres jungen Unternehmens.

Falk Trompeter hat zusammen mit seinem Studienkollegen Sebastian Lenger auf die Nische "Wildfleisch" gesetzt und die Marke "Wilder Heinrich’" etabliert. Sie sind seit November 2015 mit einem ausgewählten Feinkostsortiment, Wurst und Fleisch auf dem Markt.

Die Jungunternehmer waren sich einig: Eine 60 – 80 Stundenwoche sei keine Seltenheit. Da sei es wichtig, dass der Lebensgefährte/die Lebensgefährtin die Selbstständigkeit unterstütze. Ein Businessplan biete von Anfang an einen „roten Faden“ und sei die Basis für einen regelmäßigen Soll-Ist-Vergleich. Ihre Ratschläge: „Unterschätzen Sie den Investitions- und Liquiditätsbedarf nicht. Bleiben Sie am Ball, auch wenn Hindernisse und Schwierigkeiten auftauchen. Sie brauchen Durchhaltevermögen und müssen auch mit existenziellen Belastungen umgehen können. Lassen Sie sich beraten.“ In den ersten Jahren müssen die eigenen Wünsche zurückgestellt und die Finanzierung des Lebensunterhaltes auf anderen Wegen sichergestellt werden. Sein eigener Chef sein mache aber auch Freude und das sei die Antriebsfeder.

Das Gründungsnetzwerk Lippe ist der Zusammenschluss aller Institutionen und Organisationen, die in Lippe eine kostenlose Beratung für Existenzgründer anbieten. Ziel der 20 Kooperationspartner ist nicht nur die intensive Beratung von Gründerinnen und Gründern, sondern auch die Unterstützung bestehender junger Unternehmen.

Weitere Informationen unter www.gruenden-in-lippe.de.

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