Mit Paderborner Schulen gemeinsam gegen sexuelle Übergriffe

Fortbildungsprojekt der Universität unterstützt Lehrkräfte beim Schutz von Kindern und Jugendlichen

Paderborn. Das Projekt „Sexualisierte Übergriffe und Schule“ der Universität Paderborn entwickelt Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrerim Kreis. Die Basis dafür bietet eine Befragung der Lehrkräfte an Paderborner Schulen.

Lehrkräfte können wichtige Ansprechpersonen für betroffene Kinder und Jugendliche sein. Pädagogisches Handeln ist hier aber oft nicht leicht. „Was sage ich, wenn sich ein betroffenes Mädchen oder ein betroffener Junge an mich wendet? Wie kann ich helfen? Was mache ich, wenn ich einen Verdacht habe?“Das sind laut Barbara Rendtorff, Professorin für Schulpädagogik an der Universität Paderborn und Projektleiterin, Fragen, mit denen engagierte Lehrerinnen und Lehrer konfrontiert seien. Bisher sei dieses Thema aber noch kaum Bestandteil im Lehramtsstudium. Das soll sich nun ändern. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt willdas Thema an der Paderborner Universität im Studium verankern. Außerdem sollen angehende und aktuelle Lehrkräfte in ihrem Wissen und ihren Handlungskompetenzen gestärkt werden, indem ab Herbst 2014 zertifizierte Fortbildungen angeboten werden.

Das Konzept solle zu den Wünschen und den Erfahrungen der Lehrkräfte in ihrem Berufsalltag passen, erläutern die Projektmitarbeiterinnen Dr. Sandra Glammeier und Dipl. Päd. Verena Vogelsang. Deshalb werden die Lehrkräfte an allen Schulen im Kreis Paderborn zunächst befragt, um den genauen Fortbildungsbedarf zu ermitteln. Ab Februar 2014 werden sich die Projektmitarbeiterinnen an die Schulleitungen wenden, um eine kurze anonyme Befragung mit einem schriftlichen Fragebogen abzusprechen.

Die Lehramtsstudierenden diskutieren bereits engagiert mit. Denn auch in den Seminaren wird mit einem Fragebogen zum Thema befragt. „Die Berufserfahrungen der Lehrkräfte einbeziehen, ist uns besonders wichtig“,erklärt die ProjektleiterinFrau Prof. Rendtorff. Es solle um ihre Einschätzungen der Möglichkeiten, aber auch der Grenzen von schulischer Prävention und Intervention gehen. „Wir hoffen“, soRendtorff, „dass die Lehrkräfte die Gelegenheitmitzureden und mitzugestalten intensiv nutzen“. So könne die Bildungsregion Paderborn zu einem Vorbild im Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexuelle Übergriffe werden.

Für weitere Informationen: sandra.glammeier@uni-paderborn.deoder verena.vogelsang@uni-paderborn.de

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