DIP Ratsfraktion zum Theater-Krach

Fehlstart war vermeidbar!

Paderborn. In der Diskussion über die Personalentscheidungen der neuen Intendanz wird der Eindruck erweckt, als wäre rechtlich alles in Ordnung. So auch die Position der Paderborner Verwaltungsspitze. „Das ist nicht der Fall“, stellt Reinhard Borgmeier, Vorsitzender der DIP-Fraktion, fest. “Die Befristungen gründen auf der Anwendung und der Interpretation des Tarifwerks ‚NV Bühne‘. Es ist aber höchst strittig, ob Techniker, Schneiderinnen oder andere als „künstlerisches“ Personal eingestuft werden dürfen. Dafür hat im letzten Jahr die amtierende Intendantin gesorgt. Mit Unterstützung des Aufsichtsrats. Gegen diese Eingruppierungen sind Klagen anhängig, mit guten Erfolgsaussichten.“

Der Aufsichtsrat der Kammerspiele mit dem Bürgermeister an der Spitze erklärt sich als nicht zuständig und erklärt die Freiheit der Kunst. Wie ist es aber zu erklären, dass in einem kommunalen Unternehmen nicht der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes angewendet wird? Das ist politisch entschieden worden. Dagegen hat die DIP – die nicht im Aufsichtsrat vertreten ist – schon im letzten Jahr protestiert.

„Mit dem TVöD (Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst) wäre das jetzt verkündete Vorgehen gar nicht möglich gewesen. Man hat also schon von langer Hand die Möglichkeit eines radikalen Personalwechsels eingeplant. Das ist skandalös für einen öffentlichen Arbeitgeber. Die Belegschaft hat in der Bau- und Umzugsphase großartiges geleistet und jetzt hat der Mohr seine Schuldigkeit getan. Ist es schwer, sich vorzustellen, welche verheerende Wirkung bei den Beschäftigten erreicht wird, wenn einige Stellen jetzt schon in der Job-Börse im Internet ausgeschrieben sind?“, kritisiert Borgmeier die geringe Wertschätzung der Mitarbeiter.

Techniker, Handwerker, Servicekräfte oder andere tingeln mal nicht so eben durch die Republik. Sie haben Familien, Häuser und soziales Umfeld in Paderborn und Umgebung. Sie brauchen existenzsichernde Arbeitsplätze und Planungssicherheit.

Daran sollte auch eine neue Intendantin denken. Auch daran, welche Wirkung erzielt wird, wenn den lokalen Medien derartige unsoziale Neuigkeiten mal eben locker vom Barhocker erzählt werden.

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