Gedenkstele für Dr. Heinrich Vockel

Feierliche Einweihung im Schlosspark.

Gedenkstein
Mit der Stele, die von dem Neuhäuser Bildhauer Wilfried Neisemeier gestaltet wurde, werden die Verdienste des deutschen Wirtschaftspolitikers Heinrich Vockel gewürdigt.

Im Rahmen der traditionellen Heinrichsfeier des Bürger-Schützenvereins Schloß Neuhaus wurde am Samstag, 20. Juli, eine Stele zu Ehren Dr. Heinrich Vockels, Ehrenbürger der Gemeinde Schloß Neuhaus, feierlich eingeweiht.

Mit dem Kunstwerk aus Anröchter Stein, das von dem Neuhäuser Bildhauer Wilfried Neisemeier gestaltet wurde, werden die Verdienste des deutschen Wirtschaftspolitikers gewürdigt. Die Arbeiten wurden von der Sparkasse Paderborn‐Detmold finanziell unterstützt.

„Die Stele soll erinnern – an den, der sich für die Menschen eingesetzt hat, und daran, dass auch wir uns für andere Menschen einsetzen“, hob Diözesanpräses Martin Göke das große Engagements Vockels im Dienst des Allgemeinwohls hervor.

Gruppenfoto vor Gedenkstein.
Übergaben die Stele gemeinsam ihrer Bestimmung (v. r.): Der Bundestagsabgeordnete Dr. Carsten Linnemann, der stellvertretende Bürgermeister Dietrich Honervogt, Schützenoberst Michael Pavlicic, Ursula Benteler, Hendrik Fiedel, Diözesanpräses Martin Göke, der stellvertretende Landrat Vinzenz Heggen und der stellvertretende Bundesschützenmeister Walter Finke.

Gemeinsam mit dem ersten stellvertretenden Bürgermeister Dietrich Honervogt, dem Paderborner Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Linnemann sowie Schützenoberst Michael Pavlicic weihte er die Stele im Neuhäuser Schlosspark ein. Aus der Familie Heinrich Vockels nahmen Ursula Benteler, Witwe von Heinrich Vockels Patensohn Heinrich Benteler, und ihr Enkel Hendrik Fiedel an den Feierlichkeiten teil.

Heinrich Vockel wurde am 14. Juni 1892 in Neuhaus geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Neuhaus und dem Erwerb der Hochschulreife am Gymnasium Theodorianum studierte Vockel Landwirtschaft und Nationalökonomie in Berlin, München und Münster. Nach dem Studium begann er seine politische Laufbahn 1920 zunächst als Referent im Generalsekretariat der Deutschen Zentrumspartei, deren Generalsekretär er zwei Jahre später wurde. Von 1930 bis 1933 war Dr. Vockel Reichstagsabgeordneter. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er im Jahr 1950 durch den damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer zum ersten Bevollmächtigten der Bundesrepublik Deutschland berufen. Wichtige wirtschaftliche Bausteine wie die „Berlin‐Hilfe“ sind mit dem CDU‐Politiker verknüpft. Die Stadt Berlin hatte seine Verdienste gewürdigt, als der damalige Regierende Bürgermeister Willi Brandt 1962 in seinem letzten Dienstmonat die Ernst‐Reuter‐Plakete an Heinrich Vockel verlieh. Verdienste hatte sich Heinrich Vockel auch durch den Wiederaufbau des wirtschaftlichen Wahrzeichens Berlins, dem KaDeWe, in seiner Funktion als Direktor des Hertie-Konzerns erworben. Seine Herzensangelegenheit aber war die Aussöhnung Deutschlands mit den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Als Gründungsmitglied der Gesellschaft für Christlich‐Jüdische Zusammenarbeit ist Heinrich Vockel 15 Jahre deren Vorsitzender gewesen. Die Einführung der Woche der Brüderlichkeit als Signal der Aussöhnung ist untrennbar mit Vockel verbunden.

Die Gedenkfeier für Dr. Heinrich Vockel, die auch auf Initiative des Heimatvereins Schloß Neuhaus zustande gekommen war, wurde im Anschluss an das Schützenhochamt in der Pfarrkirche St. Heinrich und Kunigunde und die Einweihung der Stele in der Schloßhalle fortgesetzt, unter anderem mit einem Festvortrag von Dr. Carsten Linnemann.

Fotos: Stadt Paderborn

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