GEW bereitet mobile Streikbüros vor

Die Bildungsgewerkschaft will eine starke Streikbewegung in Paderborn organisieren.

„Wir brauchen jetzt eine kräftige Gehaltserhöhung von 6 Prozent und endlich die Angleichung der Gehälter von angestellten und verbeamteten Lehrkräften. Dafür mobilisiert die GEW in Paderborn.“, sagt Anett Simon, Streikorganisatorin im Kreisverband Paderborn. Als angestellte Realschullehrerin kämpft sie gegen die ungerechte Bezahlung bei gleicher Arbeit. Am letzten Wochenende war Anett Simon mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Paderborner Kreisvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Bad Driburg zur Klausur. Die Gewerkschafter*innen haben die Jahresklausur genutzt, um sich auf die Tarifrunde für die Beschäftigten der Länder vorzubereiten. Anett Simon weiter: „Wir wollen das volle Potenzial an Streikwilligen ausschöpfen und arbeiten mit mobilen Streikbüros.“

Kollege Dietmar Winsel, Mitglied der Bundestarifkommission und ebenfalls angestellter Lehrer, ergänzt: „Wenn die Arbeitgeber am 6./7. Februar wieder kein Angebot vorlegen, dann starten die Warnstreiks. Mit mobilen Streikbüros am Hauptbahnhof und in der Paderborner Innenstadt wollen wir für die kämpfenden Kolleginnen und Kollegen da sein.“

Auch die ungleiche Bezahlung der Grundschullehrer*innen wurde während der Klausur diskutiert. Bei gleicher Ausbildung und Arbeitsleistung gibt es weniger Geld als in anderen Schulformen. „Mit unserer Kampagne „JA-13“ werden wir beim Grundschultag der Universität Paderborn am 20. März für die gleiche Bezahlung aller Lehrkräfte werben.“, betont Vorstandsmitglied Irmgard Schäfers, Personalrätin für die Grundschulen im Kreis Paderborn.

Ein weiteres wichtiges Thema war die geplante Neuerung des Hochschulgesetzes: „Die schwarz-gelbe Landesregierung plant einen weiteren Demokratieabbau an den Hochschulen. Kolleginnen, die weniger als halbtags arbeiten, sollen an der Universität nicht mehr mitbestimmen dürfen. Studierenden droht eine Zwangsberatung und der Rauswurf, wenn sie die Studienleistungen nicht erbringen können. Bei neunzig Prozent befristeten Mitarbeiterinnen liegt das Problem aber auf der Seite der Personalausstattung – nicht bei den Studierenden. Wir brauchen mehr Dauerstellen an den Hochschulen statt Zwang. Nur dann können wir gute Qualität anbieten.“, sagt Vorstandsmitglied Jörg Schroeder, wissenschaftliche Lehrkraft an der Universität Paderborn.

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