Mit dem rebellischen Mönch durch die Ausstellung

Erlebnisführung durch die Sonderausstellung „Machtwort! Reformation in Lippe“, am Sonntag, dem 10. Dezember um 15 Uhr im Lippischen Landesmuseum Detmold

Detmold. Ende des 14. Jahrhunderts, vor über 500 Jahren, geriet die römisch-katholische Kirche in immer stärkere Geldnot. Die Lösung war eine geniale und höchst gewinnbringende Idee: der Ablasshandel. Die Angst vor dem Jenseits, vor allem dem Fegefeuer, war in dieser Zeit weit verbreitet. Um Vergebung zu finden kauften die Leute Ablassbriefe. Es hieß, wenn man einen Ablassbrief kauft, wäre man von seinen Sünden befreit. Ein Mönch in Wittenberg wollte diesen Missstand beseitigen und nagelt 95 Thesen an die Kirchentür.

Martin Luther war nicht der einzige, der am ausufernden Ablasshandel Kritik übte. Er war ein tiefgläubiger Mensch und wollte die Kirche lediglich modernisieren. Seine Ideen verbreiteten sich schnell und lösten eine Kirchenspaltung aus. Es folgen über Jahrhunderte gewaltsame politische und gesellschaftliche Konflikte. Die Ausstellung im Landesmuseum veranschaulicht eindringlich, wie die religiöse Umbrüche vor 500 Jahren die Alltagswelt der Menschen in Lippe erschütterten: Ablässe wurden wertlos, Marien- und Heiligendarstellungen aus den Kirchen entfernt, die einst bedeutende Wallfahrt in Blomberg verlor ihre Anziehungskraft, Mönche und Nonnen verließen ihre Klöster – die mittelalterliche Glaubenswelt geriet ins Wanken.

Eine ganz besondere Führung steht am Sonntag, dem 10. Dezember, auf dem Programm: der „rebellische Mönch“, Henning Diekmann, führt kurzweilig und unterhaltsam durch diese unruhigen Zeiten. Er erklärt warum Mönche und Nonnen ihre Klöster verließen, Priester heirateten und die Angst vor Hölle und Strafe vom Glauben an Gottes Gnade abgelöst wurde. Die Erlebnisführung am Sonntag, dem 10. Dezember, beginnt um 15 Uhr. Wer dem rebellischen Mönch folgen möchte, zahlt drei Euro zuzüglich zum Museumseintritt.

Da die Plätze begrenzt sind, wird um Voranmeldung im gebeten: 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de

nach oben