Produktionskennzahlen zum optimieren der Produktion – Anwenderbericht der Vion Convenience GmbH

Die VION Convenience GmbH aus Großostheim-Ringheim ist einer der führenden Hersteller von SB-Frischfleisch-Artikeln für den Lebensmittel-Einzelhandel. Das 1980 gegründete Unternehmen ist eine der zahlreichen Tochtergesellschaften der VION Food Germany und produziert mit 240 Mitarbeitern über 100 Produkte. Im Rahmen von Operational Excellence (OpEx) stellt sich die VION Convenience GmbH der Herausforderung, ihre Produktionsprozesse absolut transparent zu machen. Einerseits sollen damit verborgene Produktivitätsreserven und andererseits Schwachstellen in der Produktion aufgedeckt werden. 


Mit exakten Kennzahlen auf der Suche nach Optimierungspotenzialen

Wolfram Krause, Managing Director der VION Food Germany, machte den OpEx-Gedanken innerhalb der VION Food Group bereits 2010 zu einem Schwerpunktprogramm. Er konnte Dirk Kirchner, Produktionsleiter der VION Convenience GmbH in Großostheim-Ringheim überzeugen und dadurch das bayrische Unternehmen als OpEx-Pilotanwender gewinnen. „OpEx ist ein wichtiger Pfeiler unserer Unternehmensstrategie und fokussiert sich auf Qualität, Sicherheit und Effektivität in der VION Produktion“, erklärt Dirk Kirchner. Um anhand einer ersten Datenbasis mögliche Optimierungspotenziale aufzudecken, wurden Produktions-, Rüst- und Stillstandszeiten zunächst manuell erfasst und ausgewertet. Dabei entstand schnell der Wunsch nach einer unterstützenden IT-Lösung. Für die Realisierung dieser Aufgabe entschied man sich für das IT-Unternehmen FASTEC GmbH aus Paderborn.

Produktionskennzahlen vollautomatisch und in Echtzeit

Erste Erfahrungen bei der automatischen Datenerfassung sammelte VION mit dem sofort einsetzbaren Produktivitätsmessgerät easyOEE zur Optimierung einzelner Maschinen bzw. Linien. Ziel war es, alle Maschinenzustände und deren Dauer eindeutig zu erfassen, um daraus den OEE-Wert (OEE = Overall Equipment Effectiveness = Gesamtanlageneffektivität) ermitteln zu können. „Mit easyOEE konnten wir erstmals feststellen, an welchen Maschinen die meisten Stillstände zustande kommen, wo also unsere größten Potenziale liegen, um eine Optimierung der Produktion zu erzielen“, erläutert Dirk Kirchner.

Der Umgang mit dem Produktivitätsmessgerät erwies sich als das perfekte Training für den anschließenden Einsatz des modularen MES-Systems (MES = Manufacturing Execution System) FASTEC 4 PRO. Innerhalb von 14 Tagen war die Softwarelösung in Betrieb genommen. Die durchgängige MES-Lösung bietet dabei den Vorteil der problemlosen Integration aller produktionsrelevanten Ressourcen.

Mit dem Umstieg auf das MES-System bot sich die Möglichkeit, die bereits mit easyOEE festgelegten Störgründe noch weiter aufzufächern. Auch ließen sich die zu Beginn manuell erfassten Daten als Grundlage in das System einpflegen. So konnten nun 16 Stillstandsgründe je Baugruppe definiert werden.

Selbst die Besonderheit, dass bei VION in Großostheim verschiedene Sprachversionen im Einsatz sind, stellte für das MES-System kein Problem dar. So kann die Benutzeroberfläche der Touch-Panels in jeder Sprache konfiguriert werden. Dadurch können die Mitarbeiter unabhängig voneinander die Terminals jeweils in ihrer Sprache bedienen.

Aktuelle Werte auf einen Blick

Die OpEx-Verantwortlichen können sich jederzeit einen Überblick über den aktuellen Status der gesamten Produktion verschaffen, sogar ohne am Standort Großostheim präsent zu sein. Mit Hilfe des Monitorings werden unter anderem die OEE-Werte, Stillstände und exakte Stillstandsgründe pro Linie in Echtzeit angezeigt. Mit gut sichtbar platzierten Großbildschirmen erhalten auch die Objektleiter und das Bedienpersonal Aufschluss über den Produktionsfortschritt der einzelnen Linien.

Für VION ist neben der Erfassung der Maschinen- und Produktionsdaten sowie der daraus abgeleiteten OEE-Werte auch die Organisation eines reibungslosen und lückenlosen Berichtswesens entscheidend. Beispielsweise wird über die Alarmfunktion des MES-Systems automatisch eine E-Mail oder SMS versendet, sobald vom System ein bestimmter Zustand oder ein begründeter Stillstand wie zum Beispiel „Produkt fehlt“ erfasst wird.

„Wir sind in der Lage, wenn etwas Ungewöhnliches in der Produktion geschieht, sofort und gezielt darauf reagieren zu können. Außerdem wird alles im Detail protokolliert und auswertbar dokumentiert, so dass wir mit regelmäßigen Auswertungen die Möglichkeit haben, eine stete Prozessoptimierung zu erreichen.“ erklärt Dirk Kirchner.

 

Mehr Durchsatz, weniger Ausschuss, kürzere Stillstandszeiten

Direkt an den Linien sind Monitore installiert, die dem Bedienpersonal fast in Echtzeit anzeigen, welche Portionsgewichte tatsächlich über die jeweilige Linie gelaufen sind. Diese Transparenz führte neben einer schnelleren Reaktionsmöglichkeit zur Gewichtsregelung auch zu einer besseren Einhaltung der Gewichtstoleranzen und zu einer drastischen Reduzierung der Ausschussmengen. Als Ergebnis des Einsatzes von FASTEC 4 PRO resümieren Dirk Kirchner und Daniel Fries abschließend: „Wir sind sehr zufrieden. Vor etwa einem Jahr lagen wir mit unseren OEE-Werten noch bei 35 % und erreichen derzeit 60 %. Wenn wir nur 50 % erzielen, fragen wir uns, woran liegt es und beginnen zu recherchieren. Wir können nun auf Störungen in der Produktion aufgrund der erreichten Transparenz rechtzeitig reagieren und auch wesentlich optimaler planen – Hektik bleibt außen vor.“

 

Im Überblick:

  • Branche: Nahrungsmittel
  • MES-System: FASTEC 4 PRO
    mit den Modulen zur Maschinendatenerfassung, Produktion/Betriebsdatenerfassung, TPM/Instandhaltung und Monitoring sowie den Modulerweiterungen Maschinenpersonalzeiterfassung und Alarmierung
  • Integration von drei Produktionslinien mit insgesamt 36 Maschinen
  •  Alarmierung mit Eskalationsmanagement
  • Schnittstelle zum CSB-ERP-System mit Auftragsübernahme und- rückmeldung
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