Mit Windkraft auf dem Weg zum Selbstversorger

Johannes Lackmann
Johannes Lackmann

Paderborn braucht keine Kernenergie

Kreis Paderborn. Der Ausstieg vom Ausstieg ist offiziell: Die Laufzeit der 17 deutschen Atommeiler wurde vom Bundeskabinett verlängert. Das stößt auch im Raum Paderborn auf viel Kritik. Denn die Region könnte schon bald auf den Atomstrom aus Grohnde ganz verzichten und ihren kompletten Strombedarf mit Wind und anderen Erneuerbaren Energien decken.

„Neben dem Sicherheitsrisiko ist es besonders ärgerlich, dass Atomenergie seit 60 Jahren subventioniert wird. Auch die jetzt vereinbarten Zahlungen im Rahmen der Laufzeitverlängerung decken nicht annähernd das Haftpflichtrisiko dieser Anlagen und für die ungelöste Endlagerung bleibt weiterhin der Staat zuständig“, findet Johannes Lackmann, Geschäftsführer der WestfalenWIND GmbH und der Planungsgesellschaft Windpark Hassel, deutliche Worte zur Laufzeitverlängerung. „Mit erneuerbaren Energien können wir uns regional CO2-frei und wirtschaftlich versorgen“, so Lackmann weiter. Als Beispiel nennt er den Windpark bei Lichtenau-Asseln, der pro Jahr 65 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt und dabei rund 50.000 Tonnen Kohlendioxid vermeidet.

In der Paderborner Hochfläche stecke jedoch noch viel mehr Potential zur Energiegewinnung, so Lackmann weiter. Bereits jetzt sorgt Windkraft für etwa 40 Prozent des Stromverbrauchs im Kreis. „Mit den heute verfügbaren, leistungsstarken Windenergieanlagen könnten die noch fehlenden 60 Prozent innerhalb weniger Jahre erreicht werden“, ist sich Lackmann sicher. Gemeinsam mit seinem WestfalenWIND-Kollegen Friedbert Agethen und weiteren Mitstreitern wie Willi Pauli, Geschäftsführer der Planungsgesellschaft Windpark Hassel, will er die Region mit Windenergie zum hundertprozentigen Ökostrom-Selbstversorger machen.

Wirklichkeit werden kann dies durch die Projekte bei Bad Wünnenberg und Borchen-Etteln (WestfalenWIND) sowie in Lichtenau-Hassel (Planungsgesellschaft Windpark Hassel). Allerdings müssen alle Projekte noch genehmigt werden und stoßen derzeit teilweise noch auf Widerstand. „Es liegt also an den Bürgern und der Politik im Raum Paderborn, sich von der Atomenergie zu lösen und klimafreundlichen Strom vor Ort zu erzeugen“, appelliert Johannes Lackmann.

Wer sich näher für die Projekte interessiert, findet weitere Informationen im Internet unter www.westfalenwind.de weitere Informationen und www.windpark-hassel-lichtenau.de

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